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Tag 7

Der Morgen beginnt mit einem Schrecken.  Um 10.30 Uhr soll ich in der Mall sein. Wegen dem Schnee habe ich schon um 9 Uhr ein Taxi bestellt, um mich eine Stunde später abzuholen. Das taucht aber 20 Minuten zu spät auf und in Rekordzeit rasen wir zur Mall. Das ist nochmal gut gegangen. Doch mit den immer noch 80 Teilnehmern im Rennen dauert das Einschreiben für den Recall wieder ewig. In der Schlange vor mir steht Marsha, die zufällig im Hotel meine Zimmernachbarin ist. Sie möchte "Bring On the Rain" von Jo Dee Messina singen, hat aber keinen Pianisten. Da wir in der selben Zehner-Gruppe hinter der Bühne auf unseren Auftritt warten, begleite ich sie. In der Mall gibt es einen Radio Shack, der Kinderkeyboards verkauft. Hier können wir ein wenig üben. Marsha ist direkt vor mir dran und auch mein Pianopart bei ihrer Performance klappt prima. Leider sagt man uns hier nicht direkt, ob es fürs Finale reicht. Die Jury möchte erst alle hören und sich dann in Ruhe für die letzten 10 entscheiden. Die werden dann heute abend angerufen, also stelle ich mich auf eine Nacht im Hotel in Telefonhörernähe ein. Ich bin direkt nach Marsha dran. Ich will anfangen, doch muß warten. An einer Kamera muß die Kassette gewechselt werden. Nach ein paar Minuten sind dann alle soweit. Ich stelle mich wieder vor, Name, Nummer, Herkunft und was ich singe. Toby Keith kommt wie auch Garth Brooks und andere Countrystars ganz aus der Nähe. Darum spiele ich nochmal "Who´s Your Daddy", diesmal am Keyboard und mit vollem Körpereinsatz. Am Ende des Stückes spiele ich mit den Füßen, das hinterlässt Eindruck und das Publikum applaudiert heftigst. Zum ersten mal sehe ich die sonst so düster dreinblickende Jury lachen, ich hoffe, das ist positiv. Becky´s Song hinterher, zumindest bis zur Bridge. Als ich gehen will, kommt Brooke, die erste Kamerafrau zu mir. Sie fragt mich, ob ich bis zum Ende bleiben könnte. Sie möchte gerne ein Interview mit mir machen. Na klar, dann vertreibe ich mir die Zeit halt in der Mall, gehe noch Shoppen und was Essen. Gegen 18 Uhr ist es dann soweit, ich erzähle Brooke meine Lebensgeschichte vor laufenden Kameras. Schließlich muß ich noch "Ein Bett Im Kornfeld" vortragen, um zu zeigen, was man aus einem Countrysong alles machen kann (in jeder Hinsicht). Dann kommt Shawn, der Produzent dazu. Er sagt: "Bob, die Jury beratschlagt sich noch. Aber ich wollte Dir nur schon mal sagen, dass Du im Finale bist!" Das ist ja großartig! Aber es geht noch weiter: "Da du ja nun den Abend nicht vor dem Telefon verbringen mußt, habe ich eine Alternative für dich. Unsere Finalisten müssen alle beweisen, dass sie im Business bestehen können. Darum habt ihr in zwei Stunden einen Auftritt in der Opry!" Das halte ich ja nicht aus, wie krass ist das! Aber die Grand Ole Opry ist mindestens drei Flugstunden entfernt, wie soll das gehen? "Du trittst heute Abend in der Oklahoma Opry auf, der wichtigsten Countrybühne des Staates!" Das ist ja der Wahnsinn. Also geht es mit TV-Crew in die OK Opry, wo ich erst einmal die Bühne bestaune. Was für ein tolles Ambiente, Videowalls, riesige Band (10 Personen). Dann geht es backstage. An den Wänden haben sich die Künstler verewigt, die hier schon aufgetreten sind. Darunter viele Stars aus Oklahoma: Garth Brooks, Toby Keith, Brian White, Reba McEntire, Vince Gill, Kelly Coffey, Kitty Wells und Blake Shelton. Ich lerne den Opry Manager Grant Leftwich kennen, der mich der Band vorstellt. Backstage gibt es riesige Aufenthaltsräume, viele Fotos und ein großes Aufnahmestudio mit Flügel. Hierhin ziehe ich mich mit dem Bandleader zurück und gehe mit ihm meine Titel durch. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, weiß genau, wie routiniert diese Musiker sind. In Nashville bei CMT hat es ja auch geklappt. Alles funktioniert hier mit dem Nashville Numbers System. Malen nach Zahlen, ein Leadsheet sieht aus wie eine Mathearbeit. Ich werde als Finalist von Nashville Star Oklahoma angesagt, trete voller Ehrfurcht vor das Publikum und gebe mein Bestes. Die Leute mögen es! Meine Show kommt an und das freut mich sehr. Backstage gratulieren mir die anderen Künstler zum gelungenen Auftritt und ich darf sogar auf der Musikerwand unterschreiben. Grant lädt mich ein, recht bald wiederzukommen, egal wie das Finale ausgeht. Das werde ich tun, versprochen! Dann geht es aber noch einmal auf die Bühne, um zusammen mit den anderen Sängern das traditionelle Abschiedslied der Opry zu singen: "I´ll Fly Away". Habe ich noch nie gehört, darum bewege ich einfach charmant die Lippen und lasse die anderen singen. Auch die Juroren haben sich die Show angesehen, dürfen aber nicht mit mir sprechen.
Ich werde ins Hotel gebracht und kann immer noch nicht fassen, was gerade hier passiert ist. Als ich dann CMT einschalte, läuft eine Wiederholung von "Most Wanted" und ich sehe den Auftritt im Wildhorse Saloon von uns Atlanta-Finalisten im Fernsehen. Das halte ich nicht aus! Mein erster Auftritt auf CMT! Schöner kann es nicht mehr werden!

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